
Gestern Abend hat “Extra – Das RTL-Magazin” eine schockierende Reportage über den Online-Händler Zalando ausgetrahlt, die natürlich für Aufsehen gesorgt. Darin werden die Arbeitsverhältnisse in einem Lager in Erfurt geschildert, bei denen die Mitarbeiter ständig unter Druck gesetzt werden, Pausen nicht gerne gesehen sind und die ganze Zeit unter Überwachung stehen.
Bislang war Zalando ein großer Sympathieträger im Online-Handel. Das einstige Berliner Start-Up ist mittlerweile zu einem der größten Player in Deutschland aufgestiegen und konnte vor allem mit kreativer Werbung von sich reden machen. Die große Auswahl, der schnelle Versand und die Möglichkeiten der Rücksendungen haben das Unternehmen für Kunden hierzulande so interessant gemacht.
Extra auf RTL: Undercover-Bericht bei Zalando schockiert
Gestern Abend erhielt das positive Image von Zalando jedoch einen immensen Schaden, denn im Rahmen einer Reportage des RTL-Magazins “Extra” wurde über die Arbeitsverhältnisse in einem Lager in Erfurt berichtet. Eine Reporterin hatte sich undercover als Mitarbeiterin in das Unternehmen geschleust und musste die alltäglichen Anforderungen miterleben. Als sogenannter “Picker”, jemand – der die Ware aus den Regalen sucht, musste Caro Lobig täglich zwischen 18 und 27 Kilometern zurücklegen. Sitzen ist während der acht Stunden ist zwar erlaubt, wird aber nicht gerne gesehen und wird von den Teamleitern konsequent angesprochen. Zudem herrscht ein unglaublicher Zahlendruck bei den Pickern, die jede Woche ein Feedback-Gespräch erhalten und mit Drohungen zur Leistungssteigerung angesport werden sollen. Auf gesundheitliche Probleme nimmt dabei niemand Rücksicht.
Die Leistungssteigerung wirkt sich aber nicht auf das Gehalt aus. Der Kontrollwahn geht sogar soweit, dass täglich die Mitarbeiter beim Verlassen der Firma wie am Flughafen durchsucht werden. In der Reportage werden auch die kurzen Pausen an den Pranger gestellt, in denen keine Erholung mehr möglich ist.
Bild (c) RTL