Für Spanien tritt Ruth Lorenzo beim Eurovision Song Contest 2014 an: Die Sängerin, die vor allem in Großbritannien durch ihre „X Factor“ Auftritte bekannt ist, wird in Kopenhagen „Dancing in the Rain“ singen, eine Durchhalte-Ballade, die sie in London geschrieben hat.
So europäisch wie Ruth Lorenzo ist kaum ein Teilnehmer beim diesjährigen Eurovision Song Contest: Die für Spanien in Kopenhagen antretende, 31-jährige Sängerin hat ihre Karriere in Großbritannien begonnen, wo sie in der dortigen Ausgabe von „X Factor“ erstaunliche Leistungen vollbrachte – doch trotz ihres Bekanntheitsgrades im Vereinten Königreich sollte sie eigentlich Irland schon 2008 vertreten. Nun wird sie sechs Jahre später weder für ihre Wahlheimat noch für die nebengelegene Insel antreten, sondern eben für das Land, aus dem sie ursprünglich fortzog, um sich ganz ihrer Gesangsleidenschaft zu widmen.
Ruth Lorenzo singt „Dancing in the Rain“ beim Grand Prix in Kopenhagen
Genaugenommen ist Ruth Lorenzo nicht nur europäisch, sondern international: Viele Jahre lebte sie in den USA, wo sie auch ihre Gesangsausbildung bekam und im Musical „Das Phantom der Oper“ auftrat. Ihren Song „Dancing in the Rain“ schrieb sie jedoch in London zu einer Zeit, als sie sich einsam in der Wahlheimat fühlte, wie sie in einem Eurovisions-Interview angibt. Ihre Nominierung für Spanien feierte sie mit der Einlösung eines gefährlichen Versprechens – sie schwamm mit Haien im Zoo von Madrid.
Die aus Murcia im Süden Spaniens stammende, stimmgewaltige Sängerin hat ihren Song als kraftvolle Ballade angelegt, die stark an Showstopper aus Musicals oder Disney-Filmen erinnert und ihre großen Fähigkeiten besonders gut zur Geltung bringt: Ihre Version des Prince-Klassikers „Purple Rain“ war auf YouTube so erfolgreich, dass der ursprüngliche Interpret eine Sperre des Videos erwirkte – bei dem ebenfalls den Regen thematisierenden Song zum Eurovision Song Contest von Ruth Lorenzo kann sie ihre ganze stimmliche Bandbreite vorstellen.
Spaniens Beitrag im Finale des Eurovision Song Contest 2014
Dabei singt sie teilweise auf Spanisch und zum Teil auf Englisch, wodurch ihre Wurzeln gleich in mehrfacher Hinsicht beleuchtet werden – mit der Powerballade geht Spanien jedoch wieder in gewohnte Richtungen. Ob das europäische Publikum aber die Tradition goutiert, ist fraglich, denn nicht nur, dass in diesem Jahr die Balladen überwiegen, auch die Performance von Ruth Lorenzo war zumindest beim spanischen Vorentscheid eher spärlich zu nennen.
Als Interpretin eines der großen-Fünf-Länder wird Ruth Lorenzo mit „Dancing in the Rain“ jedoch auf jeden Fall für Spanien im Finale vom Eurovision Song Contest 2014 am 10. Mai in Kopenhagen stehen.