
Finstere Piraten, schöne Frauen, sagenumwobene Schätze, klirrende Säbel-Duelle und gewaltige Galeonen-Gefechte – die von Michael Bay produzierte Serie „Black Sails“ feuert eine volle Breitseite ab und beweist, dass das Piraten-Genre nicht nur auf die Kinoreihe mit Johnny Depp beschränkt ist.
Captain Flint (Toby Stephens), einer der gefürchtetsten Piraten in der Südsee, ist auf der Jagd nach der spanischen Galeone „Urca de Lima“ – der Schatz an Bord soll ihm und seiner Mannschaft ein besseres Leben auf New Providence Island ermöglichen. Denn die Goldene Zeit der Piraten, in denen sie mit Freibeuter-Briefen ihrer Länder ausgestattet wurden, ist vorbei. Sie wurden zu „Feinden der Menschheit“ deklariert und haben ihrerseits der Welt den Krieg erklärt. Im Jahr 1715 greift Flint ein Kaufmannsschiff an, da er darauf einen Hinweis vermutet. Doch die betreffende Seite in einem Buch, das den Aufenthaltsort der Galeone verraten hätte, ist verschwunden.
Black Sails: Michael Bay produziert Piratenserie
Stattdessen wird John Silver (Luke Arnold) aufgegriffen, der sich als Schiffskoch ausgibt, um so den Piraten zu nützlich zu sein, als dass sie ihn töten würden. Der Abenteurer verfolgt jedoch einen eigenen Plan an Bord von Flints Schiff, das auch bald auf weitere berühmte Piraten wie Anne Bonny, Jack Rackham, Benjamin Hornigold und Charles Vane stößt.
Nach dem immensen Erfolg der „Fluch der Karibik“ Reihe war es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch das Fernsehen den Piraten annimmt – der Kabelsender Starz tat allerdings gut daran, ein gutes Stückchen zu warten, damit der Vergleich zwischen dem Johnny-Depp-Vehikel und der Michael-Bay-Produktion nicht vorschnell gezogen wird. Immerhin ist es ersterem gelungen, das Interesse an Piraten-Stoffen wiederzubeleben und zweitere hat sich zumindest einen Klassiker als Vorlage genommen.
Denn „Black Sails“ versteht sich als Vorgeschichte zu Robert Louis Stevensons „Schatzinsel“ und so lernt der Zuschauer auch gleich in der ersten Szene der ersten Folge John Silver kennen, der – wie Leser der Buchvorlage wissen, später selbst nach Captain Flints Schatz sucht und den Schiffsjungen Jim Hawkins zunächst als Freund und Mentor dient, bevor er ihn hintergeht. Hier wird der Grundstein für den Buchklassiker gelegt.
Schatzinsel-Vorgeschichte auf Pro7
Als eine der wichtigsten und komplexesten literarischen Figuren in diesem Genre ist natürlich die Geschichte, wie aus dem so gewitzten wie feigen John der Anführer einer Meuterei und zudem der wohl bekannteste Pirat der Literaturgeschichte wird, bei „Black Sails“ der interessanteste Teil, während zudem versucht wird, im Verlaufe der ersten Staffel ebenso komplexe Storys zu erzählen, ohne dabei aber dem Sex-and-Crime-Diktat anderer Kabelserien zu verfallen.
Am Freitag, den 25. Juli 2014 werden zum ersten Mal die Segel gesetzt, wenn die ersten drei Folgen „Urca de Lima“, „Perlen vor die Säue“ und „Unheilige Allianzen“ ab 20.15 Uhr laufen. Weitere drei Episoden von „Black Sails“ werden von Pro7 am kommenden Freitag gesendet, die letzten beiden dann in der Woche darauf.
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